Wir helfen hier und jetzt - seit rund 100 Jahren Die Geschichte des ASB im Kreis Recklinghausen

Der Arbeiter-Samariter-Bund im Kreis Recklinghausen

Der Regionalverband Vest Recklinghausen e.V. wurde am 17.11.2003 in Marl gegründet, nachdem der Kreisverband Recklinghausen durch Insolvenz untergegangen war. Durch diese Neugründung erhielten die zu diesem Zeitpunkt rund 5.000 ASB-Mitglieder wieder einen Verband „vor Ort“. Die Gründung wurde von Lothar Schubert betrieben, der auch seit dieser Zeit Vorsitzender des Vorstands ist.

Damit ist der aktuelle Stand zwar beschrieben, aber nicht die Geschichte des ASB im Kreis Recklinghausen. Das wollen wir im Folgenden näher erläutern.

Die Anfänge

An Arbeitsmaschinen kam es gegen Ende des 19. Jahrhunderts häufig zu schweren Unfällen. Arbeitsschutz- oder Unfallverhütungsvorschriften, wie es sie heute gibt, waren noch unbekannt. Die Rettungsdienste standen noch am Anfang. Es fehlten Sanitäter, die im Ernstfall schnell und kompetent handeln konnten. Ausgebildete Ersthelfer oder Verbandmaterial an den Arbeitsplätzen gab es damals auch noch nicht.

Als am 28. November 1884 auf dem Gelände der märkischen Eiswerke in Erkner beim Bau einer großen Lagerhalle eine 40 Meter lange Seitenwand einstürzte und drei Zimmerleute unter sich begrub, waren dieses Unglück und zahlreiche andere schwere Unfälle in jener Zeit Anlass für den Zimmerpolier Gustav Dietrich und fünf seiner Kollegen, praktisch orientierte Erste-Hilfe-Kurse zu organisieren. Ihre Idee war, dass Arbeiter zukünftig eigenständig verletzte Kollegen versorgen konnten.

Im Jahre 1888 legten sechs Berliner Zimmerleute mit dem von ihnen organisierten "Lehrkursus über die Erste Hilfe bei Unglücksfällen" den Grundstein für den heutigen Arbeiter-Samariter-Bund. Arbeiter sollten fortan eigenständig Verunglückte in Werkstätten und Betrieben versorgen können.

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs organisierte sich der ASB neu. Aufgrund der politischen Unruhen gab es einen großen Bedarf an ASB-Sanitätern. Allein beim Spartakus-Aufstand vom 5. bis zum 12. Januar 1919 in Berlin versorgten die Samariter 850 Menschen.

Der ASB im Kreis Recklinghausen

Im Kreis Recklinghausen sind in den Städten Dorsten, Herten, Marl und Recklinghausen Gründungsaktivitäten ab dem Jahr 1923 dokumentiert.

In Dorsten wurde im Oktober/November 1923 ein Verband gegründet, im Mai 1926 wurde erneut von Gründungsaktivitäten berichtet. Entsprechendes war in der Bundeszeitschrift „Der Arbeiter-Samariter“ angezeigt. Nach 1945 wurde in Dorsten kein neuer Ortsverband gegründet.

In Herten war der Gründungsmonat mit dem Juni 1930 verzeichnet. Eine Wiedergründung gab es am 11.09.1966. Vorsitzender war damals Heinrich Eckert. In diese Zeit fällt auch die Gründung einer Jugendgruppe. Im Jahr 1984 war der Vorsitzende Karl-Heinz Kinner, dem 1987 Hans-Heinrich Volkenborn folgte. Ab 1992 gab es keinen Ortsverband mehr, sondern eine Dienststelle des ASB-Landesverbandes, die von Gerlinde Weidanz geleitet wurde. Am 04.02.1996 ging diese Dienststelle im damals neu gegründeten Kreisverband Recklinghausen auf.

In Marl sind die Aktivitäten auf den Dezember 1923 datiert. Ein weiteres dokumentiertes Datum ist der Juni 1932. Im Jahr 1925 war Richard Richter der Vorsitzende des Verbandes, der um 1930 rund 23 Mitglieder verzeichnete. Im November 1931 trat der Ortsverband zum Westdeutschen Samariter-Verband über.

Wiedergründung nach Verbot und Krieg

Die Wiedergründung nach dem zweiten Weltkrieg ist am 07.05.1963, der Vorsitzende war damals Leo Bricke, die Gründung der ersten Jugendgruppe ist 1966. Bernhard Klomfahs war 1967 Vorsitzender. Ihm folgte 1968 Erwin Berkenbrink. 1971 übernahm Oskar Florian den Vorsitz, wo er am 14.06. von Friedhelm Kaspari abgelöst wurde. Von 1976 bis zu Beginn des Jahres 1980 war Albert Kopecky der Vorsitzende des Ortsverbands. Diesen Vorsitz übernahm Anfang 1980 Annette Wilczek und führte dieses Amt bis zur Auflösung des Ortsverbands mit dem Übergang in den Kreisverband Recklinghausen am 04.12.1996.

Auch die Gründung eines Ortsverbandes in Recklinghausen ist auf Oktober/November 1923 datiert. Ab 1924 war H. Boyer Vorsitzender. 1930 hatte der Verband 8 Mitglieder. Die Neugründung nach dem zweiten Weltkrieg war am 22.06.1968 mit dem Vorsitzenden Helmut Krüger. Im Jahr 1969 übernahm Hildegard Wetzel den Vorsitz, den sie bis 1973 behielt und dann an Helmut Frohne abgab. Am 26.11.1975 wurde Gregor Reufer zum Vorsitzenden gewählt, 1981 gefolgt von Karl-Heinz Springer.

Nach der Rückstufung vom Ortsverband zum Stützpunkt übernahm Adolf Hoch 1984 den Vorsitz und ab 1986 wurde Recklinghausen durch den Ortsverband Duisburg betreut. Von 1992 bis zur Gründung des Kreisverbands Recklinghausen war Peter Rausch der Vorsitzende.

Der Kreisverband Recklinghausen e.V.

Nach der Gründung am 04.02.1996 war Peter Rausch der Vorsitzende des Vorstands. Dieses Amt hatte er bis 2002 inne. In diese Zeit fällt die Gründung des Seniorenzentrums Kahrstege gGmbH in Haltern, das am 06.07.2002 eröffnet wurde.

Der Kreisverband trennte sich 2003 von dem langjährigen Geschäftsführer Claus Bernhard. Auslöser war eine Schieflage des Verbands, der von Bernd Böse als Vorsitzendem vertreten wurde. Im Jahr 2004 war der Kreisverband wegen Insolvenz untergegangen.

Wer sich noch tiefer in die Geschichte des ASB im Kreis Recklinghausen vertiefen will, kann dies mit dieser Chronologie unseres Vorsitzenden Lothar Schubert tun:

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